Max und Moritz
eine Lausbubengeschichte in Sieben Streichen von Wilhelm Busch
Sechster Streich

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Max und Moritz - Eine Lausbubengeschichte in Sieben Streichen von Wilhelm Busch
Max und Moritz im Kohlenpott - Die Rotzigen vonne Ruhr.
Der Struwelpeter

 

Max und Moritz
Sechster Streich

 

    In der schönen Osterzeit,
    wenn die frommen Bäckersleut'
    viele süße Zuckersachen
    backen und zurechte machen,
    wünschten Max und Moritz auch
    sich so etwas zum Gebrauch.

    Doch der Bäcker mit Bedacht,
    hat das Backhaus zugemacht




Also will hier einer stehlen,
muß er durch den Schlot sich quälen.


    Ratsch ! Da kommen die zwei Knaben
    durch den Schornstein, schwarz wie Raben.




Puff ! Sie fallen in die Kist',
wo das Mehl darinnen ist.

 

    Da ! Nun sind sie alle beide
    rundherum so weiß wie Kreide



Aber schon mit viel Vergnügen
sehen sie die Brezen liegen.

    Knacks ! - Da bricht der Stuhl entzwei;




schwapp ! - Da liegen sie im Brei.

    Ganz von Kuchenteig umhüllt
    stehn sie da als Jammerbild. -

Gleich erscheint der Meister Bäcker
und bemerkt die Zuckerschlecker.

    Eins, zwei, drei ! - eh' man's gedacht,
    sind zwei Brote draus gemacht,

In dem Ofen glüht es noch - 
ruff ! - damit ins Ofenloch !

    Ruff ! - man zieht sie aus der Glut;
    denn nun sind sie braun und gut, -

Jeder denkt, die sind perdü !
Aber nein - noch leben sie.

    Knusper, knasper ! - wie zwei Mäuse
    fressen sie durch das Gehäuse;

und der Meister Bäcker schrie :
"Ach herrje ! da laufen sie !"
Dieses war der sechste Streich;
doch der letzte folgt sogleich.

Max und Moritz eine Lausbubengeschichte in Sieben Streichen von Wilhelm Busch