Als die gute Witwe
    Bolte 
    sich von ihrem Schmerz erholte, 
    dachte sie so hin und her, 
    daß es wohl das beste wär' 
    die Verstorb'nen, die hienieden 
    schon so frühe abgeschieden, 
    ganz im stillen und in Ehren.
    
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    gut gebraten zu verzehren. - 
    Freilich war die Trauer groß, 
    als sie nun so nackt und bloß 
    abgerupft am Herde lagern, 
    sie, die einst in schönen Tagen 
    bald im Hofe, bald im Garten 
        lebensfroh im Sande scharrten.
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        Ach, Frau Bolte weint aufs neu, 
    und der Spitz steht auch dabei 
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    Max und Moritz rochen dieses; 
    Schnell aufs Dach gekrochen hieß es 
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    Durch den Schornstein mit Vergnügen 
    sehen sie die Hühner liegen, 
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              die schon ohne Kopf und Gurgeln 
                lieblich in der Pfanne schmurgeln. 
 
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    Eben geht mit einem Teller 
    Witwe Bolte in den Keller 
    daß sie von dem Sauerkohle 
    eine Portion sich hole, 
    wofür sie besonders schwärmt, 
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    wenn er wieder aufgewärmt. - 
    Unterdessen auf dem Dache 
    ist man tätig bei der Sache. 
    Max hat schon mit Vorbedacht 
    eine Angel mitgebracht. 
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              Schnupdiwup!
                Da wird nach oben 
                schon ein Huhn heraufgehoben; 
                schnupdiwup! Jetzt Num'ro zwei 
                schnupdiwup! Jetzt Num'ro drei; 
                und jetzt kommt noch Num'ro vier: 
                Schnupdiwup! Dich haben wir! 
                Zwar der Spitz sahg es genau, 
                und er bellt: Rawau ! Rawau ! 
                Aber schon sind sie ganz munter 
                fort und von dem Dach herunter. 
                Na ! Das wird ein Spektakel geben 
                denn Frau Bolte kommt soeben; 
                 
                 
              
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              angewurzelt
                stand sie da, 
                als sie nach der Pfanne sah. 
                Alle Hühner waren fort, 
                Spitz! - das war ihr erstes Wort.
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                Oh, du Spitz, du Ungetüm! 
                Aber wart ! Ich komme ihm 
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              Mit dem
                Löffel groß und schwer 
                geht es über Spitzen her; 
                laut ertönt sein Wehgeschrei, 
                denn er fühlt sich schuldenfrei.
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                Max und Moritz im Verstecke 
                schnarchen aber an der Hecke, 
                und vom ganzen Hühnerschmaus 
                guckt nur noch ein Bein heraus. 
                Dieses war der zweite Streich, 
                doch der dritte folgt zugleich. 
                
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